Weichteilsarkome (WTS) sind seltene Krebserkrankungen, die sich im Bindegewebe des Körpers entwickeln, wie z. B. Muskeln, Fett, Blutgefässe und Nerven. Hochrisiko-Weichteilsarkome sind in der Regel hochgradig maligne, gross (≥ 5 cm) und haben einen histologischen Grad 3. Die Behandlung von Hochrisiko-Weichteilsarkomen umfasst in der Regel Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Die neoadjuvante Chemotherapie wird vor der Operation eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern und die Wahrscheinlichkeit einer radikalen Resektion zu verbessern.
Eine klinische Phase-III-Studie wurde durchgeführt, um die Wirksamkeit von zwei neoadjuvanten Chemotherapie-Schemata bei der Behandlung von Hochrisiko-Weichteilsarkomen der Extremitäten oder des Rumpfes zu vergleichen: ein histologie-adaptiertes Chemotherapie-Schema (HT) und ein Standard-Chemotherapie-Schema mit Anthracyclinen in Kombination mit Ifosfamid (A+I). Die Studie umfasste 5 histologische Sarkomtypen: hochgradiges myxoides Liposarkom (HG-MLPS), Leiomyosarkom (LMS), Synovialsarkom (SS), maligner peripherer Nervenscheidentumor (MPNST) und undifferenziertes pleomorphes Sarkom (UPS).
Das HT-Schema wurde individuell auf den jeweiligen histologischen Typ abgestimmt: Trabectedin für HG-MLPS; Gemcitabin in Kombination mit Dacarbazin für LMS; hochdosiertes Ifosfamid als Langzeitinfusion für SS; Etoposid in Kombination mit Ifosfamid für MPNST; und Gemcitabin in Kombination mit Docetaxel für UPS. Der Hauptzielpunkt der Studie war der Vergleich des krankheitsfreien Überlebens (DFS) und des Gesamtüberlebens (OS) zwischen den beiden Patientengruppen, die mit A+I bzw. HT behandelt wurden.
Die Ergebnisse der Studie zeigten keinen signifikanten Unterschied im DFS zwischen den beiden Behandlungsgruppen. Die geschätzte DFS-Wahrscheinlichkeit nach 60 Monaten betrug 0.55 in der A+I-Gruppe und 0.47 in der HT-Gruppe. Es gab jedoch einen statistisch signifikanten Unterschied im OS zwischen den beiden Gruppen, wobei die geschätzte OS-Wahrscheinlichkeit nach 60 Monaten 0.76 in der A+I-Gruppe und 0.66 in der HT-Gruppe betrug. Dies deutet darauf hin, dass das A+I-Schema einen besseren Überlebensvorteil für Patienten mit Hochrisiko-Weichteilsarkomen bieten könnte.
Die Schlussfolgerung der Studie lautet, dass das neoadjuvante Chemotherapie-Schema A+I weiterhin die bevorzugte Option für Patienten mit Hochrisiko-Weichteilsarkomen ist. Obwohl das HT-Schema individuell auf den jeweiligen histologischen Typ zugeschnitten ist, zeigte es keine überlegene Wirksamkeit gegenüber dem A+I-Schema. Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Wahl des neoadjuvanten Chemotherapie-Schemas bei der Behandlung von Hochrisiko-Weichteilsarkomen. Die Wahl des geeigneten Behandlungsschemas sollte sorgfältig unter Berücksichtigung der individuellen Merkmale des Patienten und des histologischen Typs des Tumors erfolgen.