Das Fotografieren unter Wasser mit einem weichen, dunkelblauen Hintergrund, auch bekannt als «Dark Underwater Soft Bg», ist das Ziel vieler Unterwasserfotografen. Einen perfekten Hintergrund zu schaffen, ist nicht immer einfach, besonders wenn das Wasser nicht so klar ist, wie man es sich wünscht. Dieser Artikel teilt einige Techniken der Unterwasserfotografie, um direkt in der Kamera einen schönen Hintergrund zu erzielen und gleichzeitig kreative und beeindruckende Bilder zu schaffen.
Unterwasserfotografen verwenden DSLR- oder Kompaktkameras mit manuellen Einstellungen, die viele Optionen bieten, um die Farbe des Wassers hinter dem Motiv einzufangen. Zu diesen Optionen gehören ISO, Blende, Verschlusszeit und Blitz. Der manuelle Modus ermöglicht eine optimale Kontrolle der Lichtmenge, die auf den Sensor trifft.
Im folgenden Bild wird ein hoher ISO-Wert verwendet, um das Umgebungslicht zu verstärken. Der ISO-Wert wurde auf 500 eingestellt, was bessere Farben und Lichtsättigung ermöglicht. Ältere DSLR-Kameras hatten oft Rauschen bei hohen ISO-Werten. Neuere Kameras sind jedoch in der Lage, bei hohen ISO-Werten glattere Bilder zu erzeugen, was Unterwasserfotografen einen grossen Vorteil verschafft.
Die Blende ist eines der komplexeren Konzepte, wenn es darum geht, das Umgebungslicht zu kontrollieren und einen hellen blauen Hintergrund zu erhalten. Eine offene Blende lässt mehr Licht durch und kann notwendig sein, wenn man eine hohe Verschlusszeit verwendet. Wenn man beispielsweise Sonnenstrahlen einfrieren möchte, die durch die Wasseroberfläche scheinen, benötigt man eine hohe Verschlusszeit (1/250 Sekunde oder schneller) und misst den Hintergrund für die Blende, damit die Sonnenstrahlen nicht überbelichtet sind. Das folgende Bild hat eine Verschlusszeit von 1/320 Sekunde (die höchste Synchronzeit mit dem Blitz) und eine Blende von f/11.
Wenn Sie einen Blitz verwenden (und Sonnenstrahlen nicht wichtig sind), sollten Sie eine Blende von f/8 oder grösser verwenden und das blaue Wasser für die Verschlusszeit messen. Der ISO-Wert muss möglicherweise auch etwas höher eingestellt werden. Der Blitz beleuchtet das Motiv für eine sehr kurze Zeit, sodass Sie für Nahaufnahmen, Weitwinkel- und Makroaufnahmen langsame Verschlusszeiten wie 1/13, 1/25 oder 1/30 Sekunde verwenden können. Das folgende Bild hat ISO 200, eine hohe Blende von f/18 und eine sehr langsame Verschlusszeit von 1/13 Sekunde. Der Blitz arbeitet mit etwa 1/1000 Sekunde, sodass die Bewegung des Motivs eingefroren wird, da es nur für einen kleinen Teil der Belichtungszeit beleuchtet wird.
Makroaufnahmen können sehr interessant sein, wenn man das Umgebungslicht nutzt. Dieses Bild einer kleinen Meeresschnecke wurde mit einem hohen ISO-Wert (400) und fast direkt in die Sonne fotografiert, um genügend Licht für den blauen Hintergrund zu erhalten. Um die gesamte Meeresschnecke scharf abzubilden, wurde die Blende auf f/36 geschlossen und die Verschlusszeit basierend auf dem Sonnenlicht auf 1/80 Sekunde gemessen.
Ein aktueller Trend ist es, einen schwarzen Hintergrund hinter dem Motiv zu erzeugen. Um dies zu erreichen, muss sichergestellt werden, dass sich nur Wasser hinter dem Motiv befindet und eine hohe Verschlusszeit verwendet wird. Die gleiche Meeresschnecke, aber mit anderen Einstellungen: ISO 100, f/36, 1/320 Sekunde, wodurch kein Umgebungslicht eindringen kann und nur der Blitz das Motiv beleuchtet.
Wenn Sie neu in der Unterwasserfotografie sind, nehmen Sie sich Zeit, um mit den Blenden-, Verschlusszeit- und ISO-Einstellungen Ihrer Kamera zu experimentieren. Licht spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildgestaltung und ist wohl das wichtigste Konzept, das ein Fotograf beherrschen muss.