Fontanelle & Schädelnaht-Frühverschluss

Februar 12, 2025

Die Kopfform eines Neugeborenen wird durch Schädelknochen gebildet, die durch faserige Gelenke, sogenannte Schädelnähte, verbunden sind. Diese Schädelnähte treffen sich an den Fontanellen, weichen Stellen am Kopf des Babys. Die grösste Fontanelle befindet sich vorne und wird vordere Fontanelle genannt.

Die vordere Fontanelle ermöglicht es dem Schädel, sich auszudehnen, während das Gehirn des Babys wächst. Normalerweise bleiben die Schädelnähte während der gesamten Säuglingszeit flexibel, was die Gehirnentwicklung ermöglicht. In einigen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass sich eine oder mehrere Schädelnähte vorzeitig schliessen, ein Zustand, der als Kraniosynostose bezeichnet wird.

Kraniosynostose ist eine angeborene Fehlbildung, die auftritt, wenn sich eine oder mehrere faserige Nähte zwischen den Schädelknochen des Babys vorzeitig schliessen (verknöchern), bevor das Gehirn des Babys vollständig entwickelt ist. Das Gehirn wächst weiter, was zu einer ungewöhnlichen Kopfform führt. Auch die vordere Fontanelle kann von diesem Zustand betroffen sein.

Der vorzeitige Verschluss der vorderen Fontanelle und der Schädelnähte kann das Gehirnwachstum einschränken, neurologische Probleme verursachen und die Gesichtsform beeinträchtigen. Kraniosynostose betrifft häufig den vorzeitigen Verschluss einer einzelnen Schädelnaht, kann aber auch mehrere Schädelnähte des Babys betreffen (multisuturale Kraniosynostose).

Die frühzeitige Diagnose und Behandlung der Kraniosynostose, insbesondere wenn die vordere Fontanelle betroffen ist, ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Gehirn des Babys genügend Platz zum Wachsen und Entwickeln hat. Die Behandlung der Kraniosynostose umfasst eine Operation, um die Kopfform zu korrigieren und das Gehirnwachstum zu ermöglichen.

Die Anzeichen einer Kraniosynostose sind oft bei der Geburt erkennbar, werden aber in den ersten Lebensmonaten des Babys deutlicher. Die Anzeichen und der Schweregrad hängen von der Anzahl der verknöcherten Schädelnähte und dem Zeitpunkt der Verknöcherung während der Gehirnentwicklung ab. Zu den Anzeichen können eine ungewöhnliche Schädelform und die Entwicklung einer harten, erhabenen Kante entlang der betroffenen Schädelnähte gehören.

Es gibt verschiedene Arten von Kraniosynostose, die je nach betroffener Schädelnaht klassifiziert werden. Die skaphozephale Kraniosynostose ist die häufigste Form und tritt auf, wenn sich die Sagittalnaht, die von vorne nach hinten über den Oberkopf verläuft, vorzeitig schliesst.

Ein verformter Kopf deutet nicht immer auf eine Kraniosynostose hin. Wenn beispielsweise der Hinterkopf des Babys flach erscheint, kann dies daran liegen, dass das Baby zu viel Zeit auf einer Seite des Kopfes liegt. Dies kann durch häufige Positionsänderungen oder, falls erheblich, durch eine Helmtherapie (kranialer Helm) behandelt werden, um den Kopf wieder in eine ausgeglichenere Form zu bringen.

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