Die Rahmenhärte (Soft Frame) eines Tennisschlägers ist ein wichtiger Faktor, der die Leistung und das Gefühl beim Tennisspielen beeinflusst. Im Allgemeinen erzeugt ein härterer Schlägerrahmen mehr Schlagkraft. Für eine erste Einschätzung ist der RDC-Härteindex ein nützlicher Richtwert. Allerdings ist dieser Index nur eine allgemeine Angabe. Die Form des Rahmenprofils spielt ebenfalls eine wichtige Rolle – ein dickeres Profil macht diesen Teil des Rahmens in der Regel härter. Wenn also alle anderen Faktoren gleich sind, kann ein Schlägerrahmen mit einem 20-mm-Profil weniger steif und weniger kraftvoll sein als ein Schlägerrahmen mit einem 24-mm-Profil. Und im Vergleich eines 20-mm-Rahmens mit einem Rahmen mit einem Profil von 20/25/28 mm (Schaft/Hals/Kopf) ist der letztere Rahmen theoretisch im Kopf härter und verwindungssteifer (wodurch außermittige Schläge leichter zu kontrollieren sind, da der Kopf der Verwindung um die Längsachse des Rahmens widersteht).
Es gibt jedoch viele andere Faktoren, die den Vergleich auf dem Papier komplizierter machen können. Beispielsweise können Schläger an bestimmten Stellen des Rahmens unterschiedliche Materialien verwenden, um die Steifigkeit zu verändern. Volkl behauptet, ein sehr steifes Material namens «DNX» zu verwenden, das um den Kopf herum platziert wird, um ihn zu versteifen. Das Designziel hierbei ist, mehr «Sprungkraft» und eine höhere Torsionssteifigkeit zu bieten. Schlägerdesigner können ähnliche Ergebnisse erzielen, indem sie die Anordnung des Kopfes ändern und/oder den Rahmen am Kopf dicker machen, aber DNX ermöglicht es Volkl vermutlich, den gleichen Effekt zu erzielen, ohne das Gewicht am Kopf übermäßig zu erhöhen (HL-Balance).
Bei der Auswahl von Schlägern zum Testen und der Meinungsbildung über die Power des Schlägers sollten Sie Folgendes berücksichtigen:
- RDC-Härteindex
- Form des Rahmenprofils
- Besondere Designmerkmale/Materialien
Nach Erhalt des Testschlägers hilft das tatsächliche Spielen, sich eine subjektive Meinung zu bilden. Die praktische Erfahrung deckt sich in etwa 75 % der Fälle mit den theoretischen Erwartungen bei der Beurteilung der Steifigkeit. Die restlichen 25 % können auf subjektive Einschätzungen, unzureichend detaillierte Beurteilungen auf dem Papier, das Auslassen anderer Parameter (die Saitenart/Saitenspannung ist ein wichtiger Faktor) oder eine Kombination aus all dem zurückzuführen sein. Interessant ist es, herauszufinden, warum die praktische Erfahrung nicht mit den Erwartungen vor dem Test übereinstimmt.
Der Prince Ozone Tour (nicht die Pro-Version) und der Babolat Pure Storm GT sind zwei Beispiele für Schläger mit spürbar weichen Rahmen. Das Gefühl beim Halten dieser Schläger kann als ein unhörbares Vibrieren beschrieben werden, insbesondere beim Abwehren von tiefen Bällen in der Nähe des Netzes. Das Schlagen von Bällen gegen eine Wand mit diesen beiden Rahmen zeigt ebenfalls, dass sie wenig Power haben (vorausgesetzt, Unterschiede in den Saiten beeinträchtigen das Erlebnis nicht).
Ein harter Schlägerrahmen muss nicht unbedingt unangenehm sein, obwohl es viele harte Rahmen gibt, die für den Arm unangenehm sind (z. B. der Babolat Pure Drive Cortex). Schlägerdesigner haben viele Methoden, um die Frequenz und Amplitude der Vibrationen zu beeinflussen, die auf den Griff übertragen werden (die so genannte «Frequenzantwort» des Rahmens). Volkl zum Beispiel hat einen Sensorgriff und Pro Kennex hat die Kinetic-Technologie (lose Materialpartikel, die sich im Kopf bewegen).
Babolat verfügt über ein RDC-Härtemessgerät, das funktioniert, indem es die Spitze des Kopfes nach unten zieht, während der Rahmen von einem Balken unterhalb des Kopfendes gestützt wird. Diese Methode ermöglicht eine genaue Messung der Rahmenbiegung.