Ein Weichteiltumor bei Katzen, auch bekannt als Weichteilsarkom, ist eine Art Tumor, der sich aus weichen Bindegeweben wie Muskeln, Sehnen, Blutgefässen und Fettgewebe entwickelt. Da weiches Bindegewebe im ganzen Körper vorhanden ist, kann dieser Tumor überall auftreten, einschliesslich im Bereich eines Beins nach einem Bruch. Weichteiltumore werden oft als «Spindelzellensarkome» bezeichnet.
Weichteiltumore neigen dazu, in das umliegende Gewebe einzudringen, metastasieren aber selten in andere Organe. Oberflächliche Weichteiltumore sind in der Regel gutartiger, während tieferliegende eher bösartig sind. Die Grösse und Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors sind ebenfalls wichtige Faktoren: Je grösser der Tumor und je schneller er wächst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er bösartig ist. In einigen Fällen werden Weichteiltumore an der Impfstelle bei Katzen gefunden.
Viele Weichteiltumore haben eine octopusartige Form, wobei Tentakel tief in das umliegende Gewebe reichen. Die Diagnose umfasst die Entdeckung eines Tumors bei der Katze und die Bestätigung, dass die Zellen im Tumor Spindelzellen sind, durch eine Biopsie.
Die chirurgische Entfernung ist die bevorzugte Behandlungsmethode. Da die Tumorzellgruppen zu klein sind, um mit blossem Auge gesehen zu werden, und wie Tentakel aus dem Haupttumor herauswachsen, wird der Tierarzt nicht nur den sichtbaren Tumor (den Kopf des Oktopus), sondern auch einen grossen Bereich des umliegenden Gewebes entfernen. In einigen Fällen kann eine Amputation der Gliedmasse erforderlich sein, wenn der Tumor nicht vollständig vom Bein entfernt werden kann. Die beste, wenn nicht sogar einzige Chance, einen Weichteiltumor vollständig zu entfernen, besteht bei der ersten Operation. Rezidivierende Weichteiltumore haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, in tiefere Gewebeschichten einzudringen und sich auf andere Körperteile auszubreiten. Nachfolgende Operationen bei rezidivierenden Tumoren verlängern die Überlebenszeit der Katze möglicherweise nicht. Spindelzell-Weichteiltumore sprechen in der Regel nicht gut auf eine normale Strahlendosis an. Höhere Dosen haben einige Erfolge gezeigt. Eine chirurgische Entfernung in Kombination mit einer Strahlentherapie oder eine präoperative Strahlentherapie kann die tumorfreie Zeit verlängern. Die Chemotherapie für Weichteiltumore ist zu einer gängigeren Behandlungsmethode geworden. Obwohl die Chemotherapie die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung betroffener Katzen verlängern kann, führt sie selten zu einer vollständigen Heilung.
Eine andere Art von Weichteiltumor ist das Fibrosarkom, eine dicke und invasive Wucherung im Sehnenscheiden. Fibrosarkome werden bei Katzen seltener diagnostiziert. Sie sind lokal invasiv, breiten sich aber nicht auf entfernte Organe aus. Wenn möglich, ist die chirurgische Entfernung die bevorzugte Behandlungsmethode. Rezidive sind häufig, und eine Strahlentherapie kann hilfreich sein.
Fibrosarkome sind die häufigsten Weichteiltumore bei Katzen, sie wachsen schnell und können in andere Bereiche metastasieren. Fibrosarkome sind sehr unterschiedlich in Form und Grösse. Tumore, die unter der Hautoberfläche entstehen, können als Knoten erscheinen. Tumore, die im Fettgewebe oder anderem Gewebe unter der Hautoberfläche entstehen, bleiben möglicherweise unbemerkt, es sei denn, es wird eine umfassende körperliche Untersuchung durchgeführt. Sie sind fest und fleischig, treten tief in der Haut und dem darunter liegenden Fett auf und dringen oft in die Muskulatur ein. Wenn Tumore multipel auftreten, treten sie häufig in derselben Körperregion auf.
Es gibt drei anerkannte Formen von Fibrosarkomen bei Katzen: die multifokale Form, die häufig bei Katzen unter 4 Jahren aufgrund des felinen Sarkomvirus auftritt; die solitäre Form bei jungen oder älteren Katzen, die nicht durch das feline Sarkomvirus verursacht wird; und Tumore, die sich im Weichgewebe entwickeln, wo Katzen häufig geimpft werden (siehe Impfstoffassoziierte Sarkome weiter unten).
Die chirurgische Entfernung durch einen zertifizierten Chirurgen ist die beste Behandlungsmethode; eine vollständige Entfernung ist jedoch sehr schwierig. Bei der Entfernung von Fibrosarkomen wird der Tierchirurg nicht nur den Tumor, sondern auch einen breiten und tiefen Bereich des Gewebes um den Tumor herum entfernen. Da es schwierig ist, die Grenzen des Tumors zu bestimmen, sind Rezidive häufig. Über 70 % treten innerhalb eines Jahres nach der ersten Operation wieder auf. Die Rezidivrate liegt bei über 90 % für Weichteilsarkome an der Injektionsstelle. Selbst wenn die chirurgische Entfernung vollständig erscheint, sind Rezidive die Regel. Strahlentherapie und Chemotherapie werden empfohlen, um die tumorfreie Zeit zu verlängern. Eine Chemotherapie wurde für inoperable Tumore empfohlen. Aufgrund der Invasivität dieser Tumore sollte ein tierärztlicher Onkologe konsultiert werden.
Impfstoffassoziierte Sarkome (Weichteilsarkome an der Injektionsstelle) sind eine Form von Fibrosarkomen, die häufig an üblichen Impfstellen auftreten, wie z. B. zwischen den Schulterblättern, an den Hintergliedmassen oder am Rücken. Sie treten in diesen Bereichen häufig als Knoten oder feste Plaques auf, aber eine Biopsie ist erforderlich, um die Diagnose zu bestätigen. Obwohl das Risiko, diesen Tumor zu entwickeln, gering ist, sollten Katzenbesitzer mit ihrem Tierarzt über den am besten geeigneten Impfplan für ihre Katze sprechen.